Stangenzirkel für große Kreise
Das Gegenteil vom Fallnullenzirkel bzw. Nullenzirkel ist der sogenannte Stangenzirkel, der Zirkel für große Kreise. Ihn setzt man dann ein, wenn der normale Zirkel vom Zirkelkasten nicht ausreichend für zu zeichnende große Kreise ist. Die Erweiterungsstange ist als Adapter an den Hauptzirkel anzusetzen. Optional kann die Zirkelstange mit einer Bleistiftmine, einem TK-Fallminenbleistift oder Tuschefüllern bestückt werden, um den benötigten Kreis bzw. ein Kreissegment zu zeichnen. Auch hierfür umfasst der Standard Zirkelkasten meist noch einen Aufsatz für eine Ziehfeder, die aber auch in diesem Bereich kaum noch Anwendung findet.

Auch der Stangenkzirkel ist ein Präzisionswerkzeug

Beim Stangenzirkel sowie beim Fallnullenzirkel gilt auch die gleiche Prämisse, wie bei jedem Zirkel: Nur explizites Werkzeug für Technische Zeichner erlaubt die notwendige Präzisionsarbeit! Am Zirkelbesteck zu sparen wäre fatal!

Die Stangen erlauben das Verschieben des Zeichenstiftes je nach Bedarf – sie sind das Verlängerungswerkzeug, wenn der normale Zirkel nicht mehr ausreichend ist, um ein gefordertes Maß auf Papier zu bringen. In einem gewöhnlichen Zirkelbesteck liegen Verlängerungen für den Stangenzirkel für Radien bis zu circa 60 Zentimetern bei. Die Verlängerungsstangen für große Kreise werden eher selten benötigt, aber sind für den Technischen Zeichner dennoch unverzichtbar.

Bei Verlängerungsset auf Kompatibilität achten

Beim Kauf eines Stangenzirkels sollte im Vorfeld auf Kompatibilität mit benötigtem Zirkelzubehör geachtet werden. Nicht jedes Verlängerungsset umfasst bzw. nicht jeder Stangenzirkel verfügt über einen Einsatz für Tuschekegel. Auch hier raten wir wieder zu einem rotring Zirkelbesteck, da diese Marke auch beim Verlängerungsset den Adapter für Tuschefüller anbietet. Fehlt dieser Schraubadapter, können große Kreise nur mit Bleistift ausgeführt werden.

Für die Ausbildung zum Technischen Zeichner reicht ein herkömmliches Zirkelbesteck. Für die spätere Arbeit im Konstruktionsbüro kann unter Umständen auch eine größere Verlängerung des Stangenzirkels notwendig werden.

In solchem Fall sorgt in der Regel der Betrieb für das notwendige Konstruktionswerkzeug, da es nicht in jedem Fall im Standardsortiment erhältlich ist bzw. sogar vollständig durch ein CAD Programm ersetz werden kann bzw. der Maßstab in der Technischen Zeichnung dermaßen verringert wird, dass ein gewöhnlicher Zirkel ausreichend ist.

Großer Zirkel als Eigenbau

In Ausnahmefällen – etwa im Gartenlandschaftsbau – kann mit einem improvisierten Zirkel für Abhilfe geschaffen werden. Hier spricht man oft auch vom „Gärtnerzirkel“ oder „Maurerzirkel“, bei denen durch einen Nagel oder einen Sandhering ein Kreismittelpunkt zu definieren ist. Mit Maurerschnur oder einem nicht elastischen Faden, der an Nagel oder Sandhering befestigt wurde, kann dann ein Kreisrund mit gewünschtem Radius gezogen werden.

Über eine Schlaufe am anderen Ende der Schnur kann ein Stück Kreide befestigt werden, mit welchem bei gespannter Schnur um den Kreismittelpunkt herumgelaufen wird. So kann der Verlauf des Kreises auf den Untergrund gezeichnet werden.

Falls kein Stangenzirkel zur Hand, kann diese Methode beispielsweise mit einer Reißzwecke oder einem Pinnwand-Pin ebenfalls auf Papier angewandt werden. Jedoch erlangt man dabei nicht die gleiche Präzision, wie beim Einsatz mit Stangenzirkel.

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